Wie läuft ein Einsatz ab?
Der folgende Ablauf eines Einsatzes gilt im Allgemeinen für alle Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Darmstadt-Dieburg, doch kann der Ablauf von Feuerwehr zu Feuerwehr abweichen.
Wir unterscheiden in Alarm, die Fahrt zum Feuerwehrhaus, zum Einsatzort und zurück.
Der Alarm
Ein Einsatz beginnt im Normalfall mit dem Anruf eines Bürgers bei der Feuerwehr-Einsatz-Zentrale (auch Leitstelle genannt) unter der Rufnummer 112. Dort wird der Notruf von einem Disponenten entgegengenommen und durch die Antworten auf einige Fragen (z.B.: Wer ruft an? – Was ist passiert? – Wo ist es passiert? – Wieviele Verletzte gibt es? u.s.w.) macht er sich ein Bild des Einsatzszenarios und entscheidet daraufhin, welche Einsatzkräfte alarmiert werden. Hierfür tragen alle aktiven Feuerwehrkameraden bei sich einen Funkmeldeempfänger, der auf eine bestimmte Alarmierungsschleife programmiert ist und den Feuerwehrkameraden "still" alarmiert. Eine Feuerwehr hat meist mehrere Schleifen, um die Anzahl der alarmierten Kameraden dem Einsatz anzupassen, da z.B. für eine kleine Ölspur nicht so viele Kräfte benötigt werden wie z.B. für einen Großbrand. Je nach Schadenslage können auch die Sirenen im Ort hinzugenommen werden. Eine Alarmierung der Feuerwehr erfolgt dabei mit dem sogenannten Feuerwehralarm (Zweimal unterbrochener Dauerton von 1 Minute).
Die Fahrt zum Feuerwehrhaus
Nun wurden die Feuerwehrmänner und -frauen alarmiert, doch sie befinden sich nicht wie bei der Berufsfeuerwehr üblich schon im Feuerwehrhaus, sondern sind in der Arbeit, zu Hause oder irgendwo anders. Sie wissen nun, dass sie schnellstmöglich zum Feuerwehrgerätehaus müssen, um anderen zu helfen. Für diese Fahrt zur Feuerwehr, die mit dem Privat-Pkw ausgeführt wird, dürfen die Feuerwehrmänner Sonderrechte in Anspruch nehmen. Dazu gehört zum Beispiel auch eine verhältnismäßige Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Da nun andere Verkehrsteilnemer nicht wissen können, dass diese Kameraden unterwegs sind um anderen zu helfen, gilt für jeden Kameraden, dennoch die Straßenverkehrsordnung einzuhalten.
Die Fahrt zum Einsatzort
Die Feuerwehrler sind sicher am Feuerwehrgerätehaus angekommen, ziehen hier ihre Einsatzkleidung an und steigen in das Einsatzfahrzeug ein. Dieses rückt nun zum eigentlichen Einsatzort, den es von der Leitstelle mitgeteilt bekommt, aus. Diese Fahrzeuge, meist LKW, sind mit Blaulicht und Sondersignal (Martinshorn) ausgestattet und können so lautstark auf sich aufmerksam machen, was jedoch nicht bei jedem Einsatz nötig ist. Hier nun wieder die Bitte – lassen sie auch diese Fahrzeuge vorbei, wenn sie Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet haben. Sie sind dazu verpflichtet, da Fahrzeuge mit Blaulicht und Sondersignal ein Wegerecht besitzen! Sie dürfen hierzu sogar langsam über eine rote Ampel in eine Kreuzung einfahren, wenn Sie dabei niemanden gefährden. Doch gehen Sie bitte auf Nummer sicher und schauen Sie lieber noch ein zweites Mal, ob Sie wirklich niemanden gefährden.
Die Fahrt zurück zum Feuerwehrhaus
Sobald die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr am Einsatzort nicht mehr benötigt werden, rückt die Feuerwehr wieder ab, das heißt die Feuerwehrfahrzeuge fahren zurück zum Feuerwehrhaus – nun natürlich ohne Blaulicht. Im Gerätehaus wird jetzt noch verbrauchtes Material nachgefüllt, sowie defekte oder verschlissene Gerätschaften repariert oder ausgetauscht. Erst danach gilt der Einsatz für die Feuerwehr als beendet und alle Feuerwehrkameraden kehren wieder in ihr Privatleben zurück – sie gehen wieder ihrer normalen Beschäftigung nach.