Übung in Umstädter Schwimmbad
| Einsatzabteilungs-Berichte
„Bestätigter Brand mit Menschenleben in Gefahr" so lautete das Stichwort für die gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehren Groß-Umstadt/Mitte und Richen. Ein Alarmstichwort, dass nicht nur bei den beteiligten Einsatzkräften der Feuerwehr den Pulsschlag maßgeblich erhöhen dürfte.
Die Übungsleitung hatte sich für die Gemeinschaftsübung ein besonderes Objekt herausgesucht: Das städtische Freibad in Groß-Umstadt.
Angenommen wurde ein Brand im Technikraum ausgelöst durch Bauarbeiten.
Gegen 19:45 Uhr steigen aus dem Dachstuhlbereich des Technikgebäudes dichte Rauchschwaden auf. Hilferufe schallen über den zu dieser Zeit fast verwaisten Vorhof des Schwimmbades.Geistesgegenwärtig setzt der noch anwesende Bademeister einen Notruf ab und alarmiert damit die Feuerwehr.
Kurz darauf treffen bereits die ersten Einsatzkräfte der Stützpunktfeuerwehr auf der Höchster Straße ein. Der Zugführer stürmt aus dem Einsatzleitwagen und eilt zusammen mit seinem Führungsgehilfen und dem Fahrzeugführer des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges zur Erkundung auf das Gelände.
Blitzschnell werden im Folgenden Entscheidungen getroffen: Der Einsatzleitwagen wird auf dem Radweg positioniert und beginnt damit, eine Einsatzleitung aufzubauen und die verschiedenen nun folgenden Maßnahmen zu planen und zu koordinieren:
Auf Grund der Größe des Objektes werden zwei Abschnitte gebildet und die Autos entsprechend zugewiesen. Zur selben Zeit wird der Angriffstrupp des HLF, der sich bereits während der Anfahrt mit Atemschutz ausgerüstet hat, zur Personensuche ins Gebäude beordert. Die mittlerweile eingetroffene Drehleiter bereitet sich zusammen mit dem LF 10 auf eine Riegelstellung zur Abschirmung des brennenden Gebäudes vor. Das Tanklöschfahrzeug sowie der Zugverband aus Richen (bestehend aus LF 10, TSF-W und MTF) nehmen den Angriff über die Seite des Parkplatzes vor. Mittlerweile ist klar, der Brand ist im Bereich der Wasseraufbereitungsanlage ausgebrochen. Mindestens zwei Mitarbeiter einer Wartungsfirma werden noch vermisst - ihnen wird vermutlich die Flucht aus dem Gebäude durch den immer dichter werdenden Rauch versperrt.
Weitere Atemschutztrupps rüsten sich aus und stürmen vollgepackt mit Schläuchen, Tragen und sogenannten Brandfluchthauben – diese können im Brandfall den eingeschlossenen Personen über den Kopf gezogen werden und bieten somit einen Grundschutz gegen den beißenden Qualm – ins Gebäude. Für die Trupps unter Atemschutz beginnt nun die Schwerstarbeit. Beladen mit 30kg Ausrüstung müssen sie das komplette Geschoss nach den vermissten Personen durchsuchen. Neben dem zusätzlichen Gewicht der Ausrüstung sorgen auch die Hitze in den Feuerwehranzügen sowie die sehr geringe Sichtweite für erhebliche Beeinträchtigungen.
Doch die Anstrengungen werden alsbald belohnt – beide vermisste Arbeiter können im Laufe der nächsten Minuten aus dem verqualmten Bereich gerettet werden. Simultan zur Menschenrettung lokalisiert ein Trupp den Brandherd und beginnt mit dem Ablöschen des Feuers. Bedauerlicherweise hat sich während der Menschenrettung der Brand immer weiter in die Dachhaut gefressen, sodass sich das Feuer zu einem Vollbrand entwickeln konnte. Diese Lageänderung wird blitzschnell von den Abschnittsleitern weitergemeldet und eine Änderung der Taktik beschlossen.
Ein umfangreicher Außenangriff mit vier C-Rohren, einem B-Rohr sowie einem Wenderohr der Drehleiter wird in Betrieb genommen und die Flammen damit wirksam bekämpft.
Wenig später kann der Einsatzleitung „Feuer aus“ gemeldet werden.
Nachdem die Fahrzeuge und Gerätschaften wieder einsatzbereit gemacht wurden, lud der Feuerwehrverein Groß-Umstadt/Mitte die beteiligten Kräfte noch zu einer kleinen Erfrischung ins Feuerwehrgerätehaus ein.
Die Freiwillige Feuerwehr Groß-Umstadt/Mitte bedankt sich auf diesem Wege recht herzlich bei der Stadt Groß-Umstadt für die zur Verfügung Stellung des Areals.
Jan Duschek
Wehrführer